Kiitos, Kotka

Kiitos = danke ;))

Manchmal braucht es Zeit einen Blogbeitrag zu schrieben. Manchmal ist es nicht an der Zeit ihn sofort zu schrieben, oder man hat einfach unglaublich viel zu tun. Bei mir traf tatsächlich alles drei zu.

Ihr wisst ja, dass ich mich sehr für die Städtepartnerschaften einsetze und hier unter anderem für La Rochelle (Frankreich) und Kotka (Finnland) im Verein LübeckPartner e.V. im Vorstand tätig bin.

In diesem Beitrag geht es um meine Reise nach Kotka zu den Tass Ships Races (Ein Rennen von großen Schiffen, bei dem Jugendliche im Alter von 16 – 25 Jahren mitsegeln, was der internationalen Völkerverständigung dient) und den Meerestagen im Jahre 2017. (10.-14.07.) Zum 100 jährigen Finnlands wurden Kotka und Turku angesteuert.
Ich hatte noch während meiner Reise einen keinen Bericht begonnen, der aber wahrscheinlich mehrere Seiten lang geworden wäre und ein ziemliches Durchhaltevermögen beim Lesen gefordert hätte ;).
Nun also die neu geschriebene „Kurzversion“ von einer Reise, die mich nachhaltig beeindruckte und immer noch nachwirkt.

Ich vergesse jetzt einfach mal das leicht mühsame Vorgeplänkel, das nicht immer schön war und mich wirklich Kraft kostete. Danke allen, die mir das dennoch ermöglicht haben 🙂

Nun eigentlich waren wir von Mittwoch bis Freitag eingeladen. Ich jedoch reiste schon Montags alleine an.. Heißt also mit dem Flugzeug nach Helsinki und von da aus mit dem Bus und einmal umsteigen ab nach Kotka. (Überrascht, wie billig das war.. für 140 km ca 3,90 € mit Sitzplatzreservierung hin und zurück – obwohl ich die Rückfahrt nicht brauchte). Da ich vorher noch in in Finnland war, informierte ich mich im Intrnet ein wenig und konnte mir in Streetview alles angucken, tolle Sache :).
In Kotka angekommen wurde ich direkt herzlich von meiner Kontaktperson Marja empfangen, die mir ein wenig die Stadtinsel zeigte und mich dann am Hotel absetzte. Nach einer kleinen Stärkung erkundete ich die nähere Umgebung mit meiner Kamera und war hellauf begeistert. Viel Grün in der Stadt, felsiger Boden, eine Mischung aus älteren und neueren Gebäuden…

Den Dienstag verbrachte ich mit einem Essen mit Marja und ihrer Chefin, das Rathaus zu erkunden, einige Gespräche zu führen und schon die ersten Geschenke zu verteilen. Für mich selber tat ich ebenfalls etwas. Ich spazierte durch einige der bekannten und teils preisgekrönten Parks und setzte mich sehr lange an den wunderschönen Wasserfall im Sapokka Wasserpark. Es war glaube ich das erste Mal, dass ich wirklich zur Ruhe kam. Gegen Abend setzte der Regen ein, meine lübsche Unterstützung kam ebenfalls an und wir machten und trotz des Wetters einen netten Abend.

Der Wasserfall im Sapokka Wasserpark

Mittwochs begann das offizielle Programm der Meerestage (meripäivät). Es waren fünf der zehn Partnerstädte Kotkas mit Vertreter*innen angereist, die ebenfalls in unserem Hotel untergebracht waren. Der Regen tat der guten Laune keinen Abbruch. Wir wurden zum Rathaus geführt, trafen den Bürgermeister (mittlerweile hat Kotka einen neuen gewählt), tauschten uns aus und bekamen eine kleine Führung. Abschließend ging es in ein sehr schickes Clubhaus, wo es Mittagessen gab und die ersten weiterführenden Gespräche und Kontakte geknüpft wurden.
Die anschließende Bustour mit Stadtführung ging abschließend raus nach Langinkoski zum Fischerhaus des Zaren Alexander III. Wunderschöne Wälder, Stromschnellen, raue unberührte Natur (daher auch der Spruch Raw by Nature), einfach herrlich.
Nach der Besichtigung des Hauses ging es in das nahegelegene Café zu Kaffee und Kuchen/ Pastete.
Wieder zurück im Hotel, mittlerweile kam die Sonne raus und es wurde wärmer, zogen wir uns schick an und gingen gemeinsam zum Rathaus, wo die Meerestage eröffnet wurden. Vielleicht hätte ich kein Kleid anziehen sollen… manchmal siegt dann doch die Eitelkeit über das eigene Wohlbefinden 😉
Die Parade von vielen Vereinen und Verbänden aus der Umgebung zog an uns vorbei, hinunter zum Hafen auf das Festivalgelände. Dort waren schon die ersten großen Segelschiffe angelandet, die die Tall Ships Races mitmachten. Wir folgten also der Menschenmenge und gelangten zu einer Halle, in der das Hauptprogramm stattfand. Mit meinen eigens dafür gelernten Finnischen Wörtern kam ich ganz gut klar. (Für mich ist es immer ein Zeichen des Respekts und des Dankes für die Gastfreundschaft, wenn man wenigstens ein paar Worte in der Landessprache kann). Einige konnten sogar Deutsch, da sie es in der Schule gelernt hatten.
Nachdem ich Marja später noch ein wenig über das Gelände begleitet hatte, landete ich zusammen mit der Bürgermeisterassistentin auf einem estnischen Boot bei Kaffee mit Kaffeelikör und einem lustigen Skipper. Meine Delegation hatte sich mittlerweile aufgelöst, sodass ich beschloss noch einmal zum Markt zu gehen, wo ich einen coolen Harley Davidson Fahrer traf und mich bestimmt drei Stunden mit ihm unterhielt. Wenn ich schon einmal in einem für mich fremden Land bin, will ich auch ein weing landestypisches erfahren.

Geschenke 😉

Donnerstags hatte eines der Ratsmitglieder das auch Deutsch sprach für uns ein kleines Boot gechartert, welches uns auf die kleine Insel Varissaari und zu den übrig gebliebenen Teilen des Fort Elisabeths brachte. Danach ging es ins Maritarium Meerestiere gucken. Sehr toll. Zu Mittag trafen wir uns alle zusammen in einem Restaurant, wo wir von einem bekannten finnischen Pianisten Stücke des finnischen Komponisten Sibelius vorgespielt bekamen. Der Wahnsinn 🙂 Die kleine Pause zum Umziehen genügte, wonach es gleich weiter ging zur Eröffnung der Tall Ships Races. Wir schlenderten am Hafen entlang, guckten uns Schiffe wie die Sthandart (Russland), Kruzenshtern (Russland) und noch viele andere an. Abends ging es auf das norwegische Segelschulschiff die Sørlandet, auf der die Stadt Kotka zu einem Empfang geladen hatte. Bei leckerem Buffet verabschiedeten wir uns zeitgleich auch von den Gastgeber*innen und versprachen in Kontakt zu bleiben. Einige aus unserer Delegation hatten noch keine Lust ins Hotel zu gehen, sodass wir uns noch gemütlich bei einem Lonkero (Gin mit Grapefruitlimo) oder einem Gin Tonic hinsetzten. Der Regen zwang uns in eine Bar neben dem Hotel, mit Tanzfläche. Es war ein herrlicher Abend und ich bewies mir, dass ich um halb 3 noch den Koffer packen konnte :D.

Kruzenshtern

Am Abreisetag besorgten wir noch die ein oder anderen Kleinigkeiten und trafen uns dann zum Abschluss im Hotel und bekamen durch Zufall noch jeweils eine CD von dem vor Ort bekannten Schlagerstar Ilkka Vainio, der dort ein Shooting hatte. Das Highlight war jedoch die Rückfahrt… Urplötzlich, ich stand mit meinem Bekannten aus Fredrikstad (Norwegen) draußen, kam eine weiße Stretchlimousine um die Ecke gefahren und hielt an. Wir scherzten noch, dass diese doch bestimmt für uns sei. Und.. ja das war sie. Ja, ich habe mich wie ein Promi gefühlt.

Rückblickend war es eine wunderschöne Reise, die mir persönlich sehr viel gebracht hat. Kotka hat gesehen, das Lübeck sich für die Städtepartnerschaften interessiert und es wird weiterhin gepflegt. In diesem Jahr besteht die Partnerschaft 50 Jahre, was auch gefeiert werden soll. Politisch kann ich da nun nicht mehr viel Einfluss nehmen, da ich nicht mehr in der Stadtvertretung sitze, aber ich setze mich nach wie vor für das Thema ein und habe immer noch Kontakte nach Kotka. Dies wird auch nicht mein letzter Besuch gewesen sein. (Die Reise wurde Teilweise von HL, Kotka, LübeckPartner und mir selbst bezahlt, da ich als offizielle Repräsentantin unterwegs war.) Ich habe einiges nicht hier aufgeführt, weil es einfach den Bericht viel zu sehr in die Länge gezogen hätte, aber vielleicht ist meine Begeisterung ein wenig rübergekommen.

Es lohnt sich für solche tollen und wertvollen Verbindungen im In- und im Ausland einzusetzen und anderen Menschen auch den Blick über den Tellerrand zu ermöglichen.

Danke dafür!

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